Allgemeines zur Fährtenarbeit
Bei der Fährtenarbeit/Fährtensuche nutzt der Hundeführer die Nasenleistung seines Hundes, um eine menschliche Spur zu verfolgen. Der Hund folgt zum einen dem Geruch der Bodenverletzung (umgeknickte Grashalme, zertretene Mikroorganismen), zum Anderen folgt er ebenso dem Individualgeruch des Fährtenlegers.
Der Hund soll hierbei mit tiefer Nase, ruhig und konzentriert die Fährte ausarbeiten und auf der Fährte ausgelegte Gegenständesicher finden und verweisen.
Die Zusammenarbeit von Hund und Hundeführer bewirkt auf Dauer eine starke Bindung des Teams. Der Hund wird bestätigt, weil er etwas kann, was sein Mensch nicht kann und der Mensch lernt, seinem Hund zu vertrauen und sich auf ihn zu verlassen.
Fährtenarbeit kann von Hunden jeglichen Alters und jeglicher Größe ausgeübt werden. Gerade auch für ältere oder gehandicapte Hunde ist Fährtenarbeit eine sehr sinnvolle Auslastung, denn die Hundenase funktioniert bis ins hohe Alter hinein.
Fährten für Anfänger
In unserem Verein wird sehr viel Wert auf eine fundierte Grundausbildung gelegt. Schnelle Erfolge bei der Fährtenarbeit sind meist nicht nachhaltig. Der fährteninteressierte Hundeführer sollte daher von vornherein ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen mitbringen.
"Fährtenarbeit ist Fleißarbeit" und benötigt viel Zeit, hierbei sollte der Weg das Ziel sein.
Wir bieten daher für unsere Anfängerhunde von Anfang an Training bei jedem Wetter an, ebenso bemühen wir uns, die Hunde mit verschiedenen Untergründen (Wiese, Acker, Wald, Wege usw.) vertraut zu machen. Hierbei lernt der Hund zunächst einmal, seine Nase dort einzusetzen, wo er Bodenverletzungen vorfindet, und diese Bodenverletzungen (Fährte) später weiter zu verfolgen.
Ebenso bringen wir den Hundeführern die theoretischen Grundlagen nahe, geben Tipps und unterstützen sie mit Rat und Tat sowie natürlich in erster Linie mit praktischen Übungen. Das gibt uns die Möglichkeit, die Entwicklungs- und Fortschritte des einzelnen Hundes zu beurteilen und behutsam weiterführende Übungen einzubauen.
Es kann daher möglich sein, dass wir eine Warteliste für Interessierte erstellen müssen, denn Qualität geht vor Quantität.
Fährten für prüfungsambitionierte Hundeführer
Für ambitionierte Hundeführer, die sich eine Fährtenprüfung zum Ziel gesetzt haben, bieten wir auch diese Möglichkeit an.
Voraussetzung ist hierbei allerdings, dass der Hund eine bestandene Begleithundeprüfung (BH) abgelegt hat.
Man unterscheidet zwischen Fährtenprüfungen verschiedener Schwierigkeitsgrade. Hierbei kann die Fährtenlänge variieren von 300 bis 1800 Schritte. Es darf eine Eigenfährte gelegt werden oder der Hund muss eine Fremdfährte ausarbeiten, die je nach Prüfungsanforderung von zwei Verleitungen gekreuzt wird, denen der Hund jedoch nicht folgen darf. Ebenso variieren sowohl die Liegezeit der Fährte als auch die Ausarbeitungszeit, die dem Hund zur Verfügung steht.
In allen Fährtenprüfungen wird jedoch verlangt, dass der Hund überzeugend die Fährtengegenstände verweist. Die Zahl kann je nach Anforderung zwischen drei und sieben variieren, wobei die Gegenstände aus verschiedenen Materialien hergestellt sind (Holz, Leder, Kork usw...) und sich nicht optisch wesentlich vom Untergrund abheben dürfen. Wir legen daher in unserem Training sehr viel Wert auf die Gegenstandarbeit und bauen diese langsam und mit viel Zeit auf.
Die höchste Punktzahl in der Fährtenprüfung beträgt 100 Punkte, die Prüfung gilt mit mindestens 70 Punkten als bestanden.
Es versteht sich von selbst, dass wir Druck und Zwang bei der Fährtenarbeit strikt ablehnen, sondern Hund und Hundeführer versuchen durch Erfolge und positive Verstärkung zu unterstützen und zu motivieren.